Hallo,
ich bin Michael Prosi „verwilderter" Arbeitserzieher, spielbegeisterter Zirkuspädagoge und neugieriger Natur- und Wildnispädagoge.
Nach meiner Ausbildung zum Arbeitserzieher bin ich über mein eigenes Hobby der Jonglage zur Zirkuspädagogik gekommen. Seit 2010 bin ich selbstständig und toure mit verschiedenen Schul- und Projektzirkussen durchs Land. Hier unterstütze ich Kinder dabei, sich in kleine Akrobat*innen, Jongleur*innen oder Drahtseiltänzer*innen zu verwandeln und sehe immer wieder fasziniert dabei zu, wie die Kinder über sich hinaus wachsen.
In der Zeit von Corona durfte ich meinem Job als Zirkuspädagoge nicht nachgehen. Privat sehnte ich mich nach Natur und suchte auch beruflich eine Bereicherung. So kam ich 2022/23 zu meiner Weiterbildung zum Natur- und Wildnispädagogen. Seitdem nehme ich Kinder mit in die Natur und lass mich gemeinsam mit ihnen von ihrer Vielfalt begeistern.
Gerade durch meine Liebe zur Natur liegt mir Nachhaltigkeit und ressourcenschonender Umgang mit Materialien sehr am Herzen. So sind z.B. viele meiner Zirkus-Requisiten gebraucht gekauft oder hatten bereits ein anderes Leben. Vor einigen Jahren hielt ich eine Kiste mit meinen Musikkassetten aus Jugendtagen in der Hand und konnte sie einfach nicht wegwerfen. Während ich selbst anfing mit ihnen kleine Geschenke zu basteln, formte sich die Idee meines ersten Upcycling-Workshops.
So entstanden meine drei Schwerpunkte:
Zirkus bedeutet Phantasie, Bewegung und Spaß. Er übt auf Groß und Klein einen ganz besonderen Zauber aus. Während Kinder oft in Computer- und Videospielen nur an einem künstlichen Abenteuer teilnehmen, ermöglicht der Zirkus real in eine neue Welt einzutauchen und schafft den Rahmen, um echte und vor allem eigene Erlebnisse zu erfahren.
Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich selbst zu erproben und sich in artistischen Bewegungen zu entdecken. Sie fangen an, ihre Umgebung mit Phantasie zu füllen und dadurch sich und ihre Welt spielerisch zu begreifen und zu erobern.
Ohne Leistungsdruck können sich die Kinder in den Zirkusdisziplinen erproben und bekommen hier individuelle Anerkennung, welche ihr Selbstbewusstsein stärkt. So wachsen sie an den Herausforderungen und entwickeln aus sich heraus Ehrgeiz, diese zu meistern.
Sie merken, dass viel Übung, Konzentration und Wille nötig sind, um Ziele zu erreichen, aber auch, dass diese nicht immer im Alleingang zu erreichen sind. Durch das Erleben gemeinsamer Gruppenerfahrungen werden fast beiläufig Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortung und gegenseitiger Respekt vermittelt.
Dies ist ein wichtiger Bestandteil für ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Der Mensch hat sich im Laufe der Zeit immer mehr von der Natur entfernt. Der ungezwungene Umgang mit der Natur ist nicht mehr so selbstverständlich, wie er einmal war. Besonders in Städten ist es schwierig geworden, wirklich freie Natur zu finden. Spielplätze, Höfe und Asphalt haben Wald, Wiese und Bach abgelöst.
Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass wir wieder einen Schritt auf die Natur zu gehen und begreifen, dass wir ein Teil von ihr sind.
Ich möchte Kinder und auch Erwachsene animieren, sich Zeit zu nehmen, die Natur mit allen Sinnen zu erleben und die Tiere und Pflanzen um sie herum mit Faszination zu betrachten.
Die Schönheit der Natur mit all ihren wundervollen Details, die Vielfalt des Waldes, seine Farben und Formen, die Geräusche und Gerüche... Mit offenen Augen offenbart uns die Natur neue Welten, die uns sonst versteckt geblieben wären.
So lernen die Teilnehmenden Zusammenhänge zu verstehen, schulen ihre Wahrnehmung und entschleunigen ihren oft hektischen Alltag. Sie lernen die Natur sowohl als Entdeckungs- als auch Regenerationsraum kennen, schulen ihre Motorik sowie ihre Achtsamkeit, die über ihr kurzes Erlebnis hinaus nachwirken.
Die dadurch erlangte Sensibilisierung und angelegte Bindung an die Natur lässt ihre Bereitschaft wachsen, sorgsam mit ihr umzugehen. Denn nur, was man liebt und kennt, schützt man auch.
Frei nach dem Motto ‚aus Alt mach Schön‘ erhält das, was erst einmal aussieht wie Müll, ein neues, aufgewertetes Leben, denn der zentrale Bestandteil des Upcyclings ist es, neue Verwendungszwecke für Abfallmaterialien zu entdecken. Potentieller Müll verschwindet somit nicht in der Tonne, sondern bekommt eine zweite Chance. So verwandeln sich Klopapierrollen, Konservendosen oder Tetra Paks in hübsche Deko-Objekte, praktische Gegenstände für den Alltag oder witziges Spielzeug.
Durch das Upcycling nehmen Kinder, eine neue Perspektive zu Abfall ein und lernen, dass potentieller Müll auch einen Wert besitzt. So bekommen die Kinder ein erstes Verständnis für Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Konsumverhalten und erweitern außerdem ihr Umweltbewusstsein.
Während des Bastelprozesses schulen die Kinder nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihre visuelle Vorstellungskraft, Geduld und Konzentrationsfähigkeit. Im gemeinsamen Miteinander werden spielerisch soziale Kompetenzen, Sprache und Problemlösungsfähigkeiten trainiert. So entstehen in einem Upcycling-Bastelprojekt nicht nur individuelle Produkte, sondern die Kinder werden ganz nebenbei in ihrer Entwicklung gefördert.
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